1000 days for nothing

 

Das Lied mit dem schwierigsten Inhalt konnte ich am schnellsten komponieren und einspielen. Alles dauerte nur wenige Stunden.

Was treibt einen Menschen, wenn er über Liebe und Hass zu gleichen Teilen schreibt?

Es sollte ein Song werden, der zeigt, dass in jedem Menschen eben beide Seiten wohnen. Liebe und Hass. Nacht und Tag. Lüge und Wahrheit.

Dennoch kann es immer nur eine Wahrheit geben. Diese nicht für sich zu finden, sondern objektiv zu suchen, ist meist sehr schwierig und verletzend.

Im Rückblick auf eine Lebenszeit von drei Jahren, genauer gesagt 1095 Tagen, war die Zahl 1000 ein guter dramatischer und poetischer Ausgangspunkt. Worte, die ich im alltäglichen Leben notiert hatte, wurden zu einer wertvollen Grundlage des Textes. Notiert in ein kleines Moleskin-Büchlein, das schon immer mein Begleiter und Kummerkasten war.

Musikalisch gesehen war die andalusische Kadenz schon in frühen Jahren an meiner Seite.

Vorläufer schon bei Claudio Monteverdi und Johann Sebastian Bach.

Später dann ganz klar bei „Hit the road Jack“ von Percy Mayfield und „Don’t let me be misunderstood“ in der Interpretation von Nina Simone.

Unvergessen Queen mit „Innuendo“ und „Sultans of swing“ von den Dire Straits.

Duke Ellingtons „It don’t mean a thing“ eröffnete mir die long and winding road of Jazz.

Ich saß vor dem Radio und diese Songs prägten mich. So waren mehr als tausend Tage und Nächte niemals umsonst.

Ich habe in meinem Song versucht, über eine tiefe und eine hohe Stimme zu zeigen, wie die Suche nach der einen Wahrheit sein kann.

Es wäre schade, wenn ein Mensch umsonst gelebt hätte. 1000 Tage für nichts. Doch. Nichts verschwindet im Nichts. Selbst vom Nichts bleibt immer noch das Etwas.

Etwas, dass man nicht beschreiben kann. Das Etwas muss man erlebt haben.

One more day. Einen Tag mehr...